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HCP Großübung des Landesverbandes in "Uznam"

Großübung der internationalen Pumpeinheit des Landesverbandes auf Usedom und der OV Wolgast mitten drin - Wie das geht, erfährst du im nachfolgenden Text.

 

"Michal Boroschenko" aus dem Büro des Gouverneurs war der Ansprechpartner für den "Einsatz" des High-Capacity-Pumping Modules (HCP) des THW aus dem Norden Deutschlands. Die Regierung des Drittstaats "Uznam", einem kleinen Land in der Mitte Europas hatte wegen einer ausgedehnten Waldbrandlage Hilfe im Rahmen des Europäischen Katastrophenschutzverfahrens angefordert. Das Emergency Response Coordination Centre (ERCC) in Brüssel setzte sofort das räumlich nächstgelegene H CP-Modul aus dem European Civil Protection Pool (ECPP) in Marsch. Der Auftrag: Verlegen des Moduls über die Grenzübergangsstelle "Wolgasta" und melden am Meeting Point, der Feuerwache in "Zinnowitztan". Dort dann Wasserförderung aus dem Achterwasser an die Einsatzstellen der Feuerwehr, damit bedrohte Stadtteile am südlichen Stadtrand vor dem Feuer bewahrt werden können.

 

Diese Lage gab einer mit großem Engagement und sehr viel Liebe zum Detail vorbereiteten Übung für den Kader des HCP Modules einen Rahmen. Gemeinsam mit den Freiwilligen Feuerwehren Zinnowitz und Trassenheide, dem DRK auf Usedom sowie unserem Ortsverband und vielen weiteren Unterstützer:innen haben drei Mitglieder des Teams den "Einsatz" in "Uznam" vorbereitet und ermöglicht. Nun waren auch Teamleader, Chief of Operations und Logistiker echt gefordert, denn auch sie kannten weder das Ziel "Uznam" noch die Herausforderungen am Einsatzort. Alles musste erst herausgefunden und wie ein Einsatz veranlasst werden. Dieser Plan ging voll auf!

 

Die Kräfte aus allen drei Bundesländern des

THW-Landesverbandes starteten, den fiktiven Einsatzauftrag umsetzend, an ihren Heimatstandorten und fuhren die genannte Grenzübergangsstelle an. An dieser Stelle kommen wir ins Spiel.

Einige unserer Helfer hatten sich für diese Übung in Grenzpolizisten und Beamte der Zollverwaltung von Uznam "verwandelt". Genauestens wurden die Papiere geprüft, der Reisegrund erforscht, die Ladung kontrolliert und immer wieder Fragen zum THW gestellt, schließlich war das für die Grenzekontrolleure ja eine völlig unbekannte Organisation. Wegen der Sprachbarriere sprachen Kontrolleure sowie Kontrollierte auf Englisch miteinander. Ungewohnt für alle Beteiligten - ein deutlicher Schritt aus der Komfortzone - doch dafür ist man ja beim THW. An diesem Freitagabend waren alle "raus, aus dem Alltag!"

 

Kaum an der Feuerwache angekommen, wies der Chef der Feuerwache Zinnowitztan den COO sowie die TL des HCP-Moduls in die Lage ein. Sie fuhren an die festgelegte Wasserentnahmestelle und planten den Einsatz des THW. Schnell war klar, es wird weitere Technik benötigt. Mithilfe der örtlichen Behörden wurden "Unternehmen" verpflichtet.

 

Samstagmorgen wurde früh gestartet, immerhin musste ein Waldbrand gelöscht werden! Der "Unternehmer" - wieder dargestellt durch Helfer unseres Ortsverbandes - war bereits vor Ort. Mit Radlader, Kippern und Tiefladern waren die Helfer früh aufgebrochen um rechtzeitig zur Stelle zu sein. Auf dem Weg zur Einsatzstelle lag noch ein Checkpoint, an der Grenze des von den Behörden bereits evakuierten Stadtteils.

 

Dort angekommen stellten Kontrolleure aus Uznam zwei gesuchte "Hühnerdiebe" und trennten sie vom Team. Energisch insistierte die Teamleaderin, doch es half nichts: das Modul musste weiter zur Einsatzstelle. Also wurde ein Parlamentär bestimmt und ebenfalls zurückgelassen , wie es von den Vertretern der Sicherheitsbehörden von Uznam und der Einsatzleitung vorgeschlagen worden war. An der Einsatzstelle wurden drei Großpumpen aufgebaut, Schläuche zwischen ehemaligen "Minenfeldern" verlegt und die Löschwasserbehälter befüllt. Als absehbar war, dass bald Wasser da sein würde, änderte die Übungsleitung die Windrichtung. Jetzt war der eigene Standort in Gefahr. Das THW wählte den internationalen Notruf 112. Aus der Stadt hörten die Einsatzkräfze Sirenen, mit denen ehrenamtliche Wehrleute zum Einsatz gerufen werden. Kurze Zeit später waren starke Kräfte der FFW Trassenheide und Zinnowitz Teil unserer Übung. Mitalarmiert wurde der Rettungsdienst vom DRK – sicher ist sicher. Dieser fuhr später einen Unfallort aus der Übung heraus an.

Nun lief das gemeinsame Manöver seinem ersten Höhepunkt entgegen: Die Wasserförderung des THW musste mit der Wasserentnahme durch die Feuerwehr abgestimmt werden, per Sprechfunk, in Englischer Sprache!

 

Während die meisten Einsatzkräfte nun mit dem Löschen des imaginären Waldbrandes beschäftigt waren, gab es auf den Seiten der Freiwilligen Helfer - unter anderem die Mitarbeiter des unterstützenden "Unternehmens", gespielt von Helfern des OV Wolgast - Verletzte, welche vom DRK realistisch geschminkt wurden und die nach und nach entdeckt und durch Feuerwehrleute und Helfende des THW erstversorgt sowie gemeldet werden mussten.

 

Es folgten weitere Einlagen und ein Besuch der Unteren Katastrophenschutzbehörde des Landkreises Vorpommern-Greifswald auf der inzwischen ziemlich weitläufigen Einsatzstelle.

Bis etwa 15:00 Uhr musste intensiv gelöscht werden, dann setze intensiver Regen ein und schlug die Flammen nieder. Es folgte der gemeinsame Rückbau im Regen, gefolgt von einer Pause bis zum Abendessen im Feuerwehrhaus von Zinnowitztan.

An langen Tischen saßen dort viele zufriedene Helferinnen und Helfer zwischen Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren und vom DRK. Es gab von beiden Seiten viele Fragen, es wurde gefachsimpelt, gegessen, gelacht und später auch getanzt. Ein tolles Erlebnis!

 

Einsatzkräfte und Einsatzmittel

THW:

• HCP-Modul des THW-Landesverbandes: 24 Einsatzkräfte mit MTW-Zugtrupp, 3 Großpumpen und 4 LKW-Ladebordwand

• THW-OV Demmin: 1 Einsatzkräfte mit LKW-Kipper

• THW-OV Wolgast: 3 Einsatzkräfte mit 2 LKW-Kipper + Tieflader-Anhänger

• Bergungsräumgerät und Löschwasserbehälter

• Freiwillige Feuerwehren Zinnowitz und Trassenheide: 25 Einsatzkräfte mit MTW, Drehleiter und 4 Löschfahrzeugen

• Deutsches Rotes Kreuz: 15 Einsatzkräfte mit PKW, Quad, RTW und 3 Notfall-KTW

 


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